2007
2010
Neue Didaktik Nr. 2, 2010
Inhalt:
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Erziehungswissenschaften
1.
Dieter
Grasedieck
Lernschwächere Jungendliche und Jungendliche mit Migrationshintergrund
als Herausforderung für das Bildungssystem.
Kreative Unterrichtsmethoden als
ein Lösungselement
Zusammenfassung: Die
Situation von lernschwächeren Jugendlichen und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund im deutschen und im europäischen Bildungs- und
Berufsbildungssystem ist problematisch. Bildung und beruflicher Erfolg
sind aber ein Eckpfeiler erfolgreicher Integration und eine
entscheidende Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes,
verantwortungsvolles Leben. Darüber hinaus kann es sich die deutsche
Wirtschaft und auch die Wirtschaft in anderen europäischen Staaten, die
bereits heute in einigen Branchen mit einem Mangel an hinreichend
qualifiziertem Fachpersonal konfrontiert ist, nicht leisten auch nur
kleine Gruppen von Kindern und Jugendlichen für den Arbeitsmarkt zu
verlieren. Vor diesem Hintergrund ist es zwingend erforderlich, dass die
Bildungsangebote der berufsbildenden Schulen, der Industrie sowie des
Handwerks weiter ausgebaut und gestärkt werden und neue, ergänzende
Angebote geschaffen werden, die noch zielgenauer die komplexen
Herausforderungen, vor denen das deutsche Berufsbildungssytem steht,
adressieren. Zentrales Ziel der Berufspädagogik muss es sein und bleiben,
so vielen jungen Menschen wie möglich einen erfolgreichen
Start in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Nur so kann sichergestellt werden,
dass junge Menschen eine aussichtsreiche berufliche Perspektive haben,
die in der arbeitsorientierten Welt von heute zentraler Bestandteil
ihrer Integration in die Gesellschaft ist. Um dies zu erreichen, ist es
erforderlich, dass die deutsche Berufspädagogik eine stärkere Bindung an
die berufliche Praxis entwickelt.
Schlüsselwörter:
Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, Jugendliche mit
Migrationshintergrund, Herausforderungen des deutschen Bildungswesens,
Stärkung der Berufsbildung.
2.
Ioana Velica
Lernziele und deren Bedeutung im Unterricht
Zusammenfassung:
Die Formulierung von Lernzielen ist eine Herausforderung für Junglehrer
und Lehramtsstudenten. Im einleitenden Teil versucht die Autorin, die
Unterschiede zwischen Lehr- und Lernziele vorzustellen, mit Bezug zum
Lehrplan und Curriculum. Weiter wird eine Taxonomie der Lernziele
angeführt, die von den Anweisungen zu deren Formulierung gefolgt. Am
Ende wird eine Liste von Verben, die bei der Formulierung der Lernziele
anwendbar ist, angeführt.
Schlüsselwörter:
Unterricht, Curriculum, Lernziele, Lernzielformulierung.
3.Mihai Tropa Alternative Pedagogical Strategies S.25-31
Abstract: Das vorgestellte Material ist eine Synthese. Sie kann
als Resultat einer bestimmten Wahrnehmung einiger Aspekte des rumänischen Unterrichtssystems nach 1989 angesehen werden. Diese Aspekte sind
eine natürliche – auch wenn unerwünschte – Folge der Zustände eines
Unterrichtssystems welches von den Unbeholfenheiten und Abweichungen
eines totalitäres Systems markiert ist, so dass die Premissen der
Entwicklung der Grundwerte der freien Entwicklung des Menschens durch
wiederholte Mutation abgeschafft werden. Gleichzietig möchte der Artikel
eine Aktionsmöglichkeit sein, da er Teil einer ofiziellen
Masterstudiengangakreditierung der Universität des Westens Temeswar ist.
Es ist kein traditioneller wissenschaftlicher Forschungsakt mit
bibliographischen Angaben, sondern ein kreativer Akt, der seine Wurzeln
in der Ausübung des Lehrerberufs an Waldorfschulen in Deutschland und im
Rahmen des Projektes Alternative Pädagogik in Rumänien
(1990-1998) hat.
4.
Mirona Stănescu
Theaterpädagogik: Das
SAFARI-Modell von Gabriele Czerny
Zusammenfassung:
Das von Dr. Gabriele Czerny entwickelte theaterpädagogische SAFARI-Modell
bietet eine didaktisch-methodische Strukturierung der
theaterpädagogischen Arbeit. Das Konzept, das in sechs einzelne
Bausteine gegliedert ist, schließt die persönliche, soziale und
ästhetische Bildung ein. Die zentrale Bedeutung des SAFARI-Modells liegt
in der Erweiterung der Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeiten der
Spielenden.
Schlüsselwörter:
Theaterpädagogik, SAFARI-Modell, theatrale Prozesse
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Deutsch- und Sprachunterricht
5.
Daniela VLADU
Zum Einsatz von deutschen
Schlagern im Deutschunterricht
Zusammenfassung:
Für das Sprachenlernen hat das Hirnhemisphärenmodell weitreichende
Konsequenzen. Demzufolge soll eine Fremdsprache unter Ausschöpfung der
Fähigkeiten beider Hemisphären gelernt werden. Skizziert erscheinen die
Stufen des Erwerbs einer Fremdsprache folgendermaßen: Familiarisierung
mit der Fremdsprache, Übergang zum Sprachwissen in der Fremdsprache,
Ausbau des sprachlichen Wissens, Übergang zur Sprachbewusstheit und zur
Metakommunikation.
Lieder eignen sich, je nach Altersangemessenheit und
ästhetischer Qualität, ganz besonders für sprachlich-kreative
Gestaltungen in allen Jahrgangsstufen und auf allen Sprachniveaus, auf
allen Sprachebenen. Die vorgeschlagenen Schlager sind, je nach Bau und
Stil, als mögliche Arbeit auf Grundschulniveau, Sekundarstufe I und II
und
Hochschule zu verstehen.
Schlüsselwörter: Sprachenlernen, liguistisch-kreative Arbeit,
Arbeitsmethode
6. Mirona Stănescu „Tranquilla Trampeltreu die beharrliche Schildkröte“ (Michael Ende) - ein Inszenierungsvorschlag nach dem SAFARI-Modell S.48-62
Zusammenfassung:
Vom theaterpädagogischen SAFARI-Modell (G. Czerny) ausgehend, wird ein
Praxismodell zum Bilderbuch „Tranquilla Trampeltreu die beharrliche
Schildkröte“ (Michael Ende) erarbeitet. Der Schwerpunkt dieser
Arbeitsweise liegt nicht in dem Auswendiglernen einer Rolle, sondern in
dem Experimentieren mit Gestik, Mimik und Stimme, in dem Prozess des
Spiels und in der Interaktion mit den anderen.
Schlüsselwörter:
Theaterpädagogik, SAFARI-Modell, Inszenierungsprojekt, Bilderbuch
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Fachunterricht in deutscher Sprache
7.
Elena A. Trif-Boia / Horaţiu M. Trif-Boia
Teaching
Philosophy and History Through the Problem-Solving Pedagogical Method
Zusammenfassung:
Die Problemlösung gilt als eine der wichtigsten pädagogischen Methoden, denn
sie wirft die zentrale Frage und Problematik der Pädagogik auf: wie
könnte man die Darstellungsweise eines menschlichen Wesens so
beeinflussen, dass es Wissen über ihr eigenes Lerngegenstand, das ihr
bis dann ungewiss war, sammeln könnte. Die Methode, die zur Zeit benutzt
wird, wenn neue Lerngegenstände auftauchen (man assoziiert das Neue mit
bereits gekannten Informationen), ist sehr begrenzend und auch veraltet,
denn manchmal können Lerngegenstände so neu sein, dass eine große Kluft
zwischen dem Neuen und dem bereits Vertrauten entsteht. Bei diesem Punkt
wird die Diskussion auf das Unbestimmte gelenkt und die ganze
Problematik hängt von den Fähigkeiten des Lehrers ab: ist er im Stande
das Unbewusste zu aktivieren und kann er den Zugang dazu übermitteln,
das mit Semantik verbunden ist und das einen anderen differenzierten
Bezug zur Wirklichkeit hat? Oder wendet er sich lieber an die Illusion
der Kommunikation, in der einfache und mechanische Informationen
weitergegeben werden, wie in der Kybernetik.
Schlüsselwörter: Problemlösung, pädagogische Methoden, Philosophie,
Geschichte, Wissen, das problematische Transfer.
8. Cosmin
Prodea/ Remus Vaidahazan
Jahresplanung für die
didaktischen Tätigkeiten im Fach Sport Verbesserungsvorschläge für
Grundschule und Gymnasium
Zusammenfassung:
Didaktische Planung ist eine kontinuierliche Tätigkeit, die vor dem Bildungs-
und Lehrprozess durchführt werden muss. Für die Erreichung besserer
praktischen Ergebnisse, muss man eine operative didaktische Planung
verwenden. Didaktische Planung ist eine notwendige Voraussetzung für
wirksame Bildungs- und Lehrprozesse. Dies ist aber nur dann möglich,
wenn das was in der Praxis verwirklicht wird in einem hohen Maβe von der
Theorie geformt und vorbereitet wird.
Die Verfasser sind der Meinung, dass die jährliche Planung
der didaktischen Tätigkeiten im Fach Sport zu den Tätigkeiten der
Fachlehrkräften gehören muss.
Dieser Artikel möchte die Aufmerksamkeit darauf lenken,
dass die theoretischen Inhalte in dem Jahresplan der Lehrkräfte, die das
Fach Sport auf schulischem Niveau unterrichten zu kurz kommen.
Schlüsselwörter:
didaktische Tätigkeit, Sportunterricht, didaktische Planung, Jahresplan,
Verbesserungsvorschläge, schulischer Bereich
9. Mihaela Oros Die
Evaluation der religiösen Kenntnisse und Verhaltensweisen
Zusammenfassung:
Die erziehenden Tätigkeiten in der Schule werden ständig evaluiert durch
den Bezug zum System der kulturellen, wissenschaftlichen, religiösen ,
künstlerischen und anderen Werten, die die Schüler kennenlernen,
verinnerlichen und in die eigene kognitiven, affektiven , Strukturen wie
auch Haltungs- und Verhaltensstrukturen integriert werden. Die
Evaluation im Fach Religion hat etwas besonderes, sie macht den Übergang
von der informativen zu der formative Seite des Erziehungsprozesses. Die
alternativen Evaluationsmethoden sind im Religionsunterricht willkommen.
Sie entwickeln einige besondere formative Valenzen: die Verwirklichung
der praktischen Fähigkeiten der Schüler, bieten dem Lehrer ein Bild und
aktuelle Informationen an, bieten dem Schüler die Möglichkeit an zu
beweisen, was er in eine gewisse Situation kann.
Durch diesen Evaluationstyp kann der Religionslehrer den
Aneignungsgrad der Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten der Schüler,
sowie auch ihre Fähigkeit,
sich ein axiologisches System (Meinungen, Verhalten, Reaktionen) zu
bauen, erkennen.
Die Evaluation darf nicht nur als Kenntniskontrolle oder
als objektive Maßnahme der
Ergebnisse angesehen werden, sondern auch als einen kontinuierlichen
Weg oder Verbesserungsmittel mit eine Strategie, die auf der
Bildung, die mit der Tugend der Liebe und des Altruismus, gegründet ist.
So soll man nach dem Muster
unseres obersten Lehrers, Jesus Christus, der sagt: „Ich bin der
Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer bei mir bleibt, in dem bleibt
mein Leben, und er wird viel Frucht tragen. Wer sich aber von mir trennt,
kann nichts ausrichten.”(Johannes 15. 5)
Schlüsselwörter:
religiöse Erziehung, Evaluation, Eigenheiten der Evaluation im
Religionsunterricht, Evaluationsmethoden.
10. Adrian Costache
Of Questions. For Didactic Use
S.100-109
Zusammenfassung: Die
vorliegende Arbeit ist für die zukünftigen Lehrer für
Geisteswissenschaften gedacht. Sie bietet einen ausführlichen Kommentar
und eine Interpretation der Doktrin des deutschen Philosophen Hans-Georg
Gadamer über Frage und Interrogation. Das Ziel der Arbeit ist, die
Bedingungen jeder Interrogation einzugrenzen, und somit die Mittel der
didaktischen Effizienz der Unterrichtssequenzen, die auf Fragen basieren
sind, zu erweitern.
Schlüsselwörter:
Fragen und Fragenstellung; Bedingungen des Fragens; falsche Fragen;
rhetorische Fragen (und dessen didaktische Relevanz); blinde Fragen
11. Diana Todea
Children’s Carols and the
Developing Theoretical Music Skills
Zusammenfassung:
Die musikalische Notation hat die gleichen Ursprünge und durchgeht den
gleichen Entwicklungsprozess wie der Schreibprozess für das Sprechen,
weil der Mensch die Notwendigkeit empfand, ein System für die grafische
Darstellung der musikalischen Werke zu entwickeln, so wie er diese
Notwendigkeit im Bereich der Sprache und dessen Niederschreibens
empfunden hat. In der Grundschule muss die Eineignung des musikalischen
Lesens und Schreibens denselben Entwicklungsprozess wie das Schreiben
und Lesen der Buchstaben durchgehen. Die Kenntnisse, die vorher mündlich
und intuitiv angeeignet wurden, werden mit den neuen theoretischen
Fragen verbunden. Die musikalische Gattungsart der Weihnachtslieder der/für
Kinder als eigenständige Komposition ist das Hauptmittel, das im
Unterricht und die Entwicklung der musikalisch-teoretischen Fertigkeiten
empfohlen wird. Die Weihnachtslieder, die wegen ihrer komponistischen
Struktur zugänglich sind, ermöglichen die Aneignung einiger Begriffe zum
Lesen und Schreiben der Musik, wodurch der Schüler zukünftig die
Elemente der musikalischen Sprache, die die Welt der musikalischen Werke
bilden, leichter erkennen und verstehen können wird.
Keywords:
Musikalische notation, musiaklische folklore, Weihnachtslieder für
Kinder
12. Dieter Grasedieck
Das
Bildungssystem Saudi Arabiens.
Ein Überblick
Zusammenfassung: In Saudi
Arabien spielen der islamische Glaube und die Shari’ah eine zentrale
Rolle im politischen und gesellschaftlichen Leben. Dies spiegelt sich
auch im Bildungssystem des Landes wieder. Dieser Artikel gibt einen
kurzen Überblick über das Bildungssystems Saudi Arabiens und beleuchtet
insbesondere die Rolle der Religion im Erziehungswesen. Einer der
zentralen Unterschiede im Vergleich zu europäischen Bildungssystemen ist
dabei die zentrale Stellung des Glaubens und korrespondierend des
Religionsunterrichts im Bildungswesen. Dieser beansprucht einen
erheblichen Teil der Ausbildungskapazitäten, die entsprechen für andere
Bereiche verloren gehen. Der Artikel schließt mit einer
Problematisierung und kritischen Diskussion dieses Kernbefundes.
Schlüsselwörter:
Saudi Arabien, Bildungssystem, Glaube, religiöse Erziehung